„Frauenquote“ in der CDU – brauchen wir eine verbindliche „Frauenquote“?

Die Diskussionen über eine verbindliche Frauenquote laufen aktuell auf Hochtouren. Auf dem CDU Bundesparteitag im Dezember soll eine Frauenquote beschlossen werden, die besagt, dass ab 2021 eine Quote von 30% der Vorstandsmitglieder Frauen sein sollen, ab 2023 eine Quote von 40% und ab dem Jahr 2025 eine Quote von 50%. Sollte diese „Frauen- quote“ nicht eingehalten werden – bleiben die Vorstandsposten unbesetzt.
„Ich habe keinerlei Sorgen diese Quote einzuhalten, aber sollte sich nicht „jeder“ egal welchen Geschlechts, welcher Sexualität und welcher Nationalität engagieren dürfen – auch ohne Quote?“, sagt der Vorsitzende Jobst-Alexander Dreß. „Grade auf der politischen Ebene, wo es oft Beleidigungen und Anfeindungen gibt, ist es sehr schwer engagierte Mitstreiter zu finden. Wer möchte sich das gefallen lassen?“ so Dreß weiter.
Wir können über jeden positiven Zuspruch dankbar sein – egal, ob männlich oder weiblich! Wer sich beteiligen möchte ist natürlich gern gesehen und wird nicht aufgrund seines Geschlechts diffamiert.
„Im Vorstand des CDU Stadtverbandes Bad Harzburg haben wir einen Frauenanteil von 45,45% – auch ohne eine Quote. Frei und mit großer Mehrheit gewählt durch die Mitglieder des Stadtverbandes. Darauf sind wir sehr stolz, gerade auch durch eine starke Verjüngung – damit sind wir für die Zukunft gut aufgestellt“, berichtet Jobst-Alexander Dreß.
„Ich möchte keine Quotenfrau sein – das ist diskriminierend!“ so die Aussage von Britta Wichert, stellv. Vorsitzende im Stadtverband. „Ich möchte meine Stellung, egal ob im Job oder in einem Ehrenamt, aufgrund meines Wissens und meines Engagements gewürdigt wissen“, so Wichert weiter.
„Bei der Frauenquote geht es aber um die Zukunft und die Modernisierung der CDU“, sagt Susanne Herweg die Mitgliederbeauftragte der CDU Bad Harzburg und FU-Kreisvorsitzende. „Auf kommunaler Ebene bekommen wir es sehr gut hin, aber ein ganz großes Problem ist eben das Fehlen von Frauen bei den Direktmandaten für den Landtag oder den Bundestag“.
„Ist eine Quote vielleicht sogar abwertend?“, das fragt sich Julia Ruyling, Beisitzerin im Stadtverband: „Hat man dadurch nur ein Amt, weil man eine Frau ist? Sollte nicht derjenige kandidieren, der die besseren Qualifikationen und Chancen hat?“
Es bleibt abzuwarten, welche Entscheidung im Dezember getroffen wird, aber der CDU Stadtverband Bad Harzburg ist mehrheitlich gegen eine verbindliche Frauenquote. Eigeninitiative zeigen und mitmachen!
Foto: Goslarsche Zeitung, 30.11.19
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